Esparsette (Onobrychis)
Esparsette ist auch unter dem französichen Namen Sainfoin bekannt, was „gesundes Heu“ bedeutet. Der griechische Name Onobrychis bedeutet in etwa „gerne von Esel gefressen“. Die positiven Assoziationen des Namens dieser Futterpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler sind durchaus begründet. Wie die Familienzugehörigkeit zu vermuten lässt, ist Esparsette eine Proteinquelle. Mit 95 g/kg dünndarmverdaulichem Protein kann Esparsette zum Ausgleich proteinarmer Heurationen verwendet werden oder für Pferde, die einen höheren Proteinbedarf haben.
Fütterungstradition
Esparsette ist eine traditionsreiche Futterpflanze. 1731 gibt es erste Erwähnungen von Esparsette in dem Buch „Horse Hoeing Husbandry“. Im England der 1800er Jahre war Esparsette, gefolgt von Weizen, Kohlrabi und Frühlingsgerste eine klassische Fruchtfolge und überall waren die Felder mit den rosa Blüten zu sehen. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft wurde Esparsette immer weniger angebaut.
Esparsette bietet nicht nur ernährungsphysiolgische Vorteile, sondern wertet durch Stickstoffbindung den Boden auf, bindet CO2, und ist eine hervorragende Quelle von Pollen und Nektar für Bienen und andere Insekten. Deshalb hat Esparsette eine Renaissance erlebt und die Pflanze wird inzwischen wieder häufiger angebaut.
Bioaktive Substanzen
Ein weiterer Vorteil von Esparsette ist der Gehalt an bioaktiven Substanzen, insbesondere der Gehalt von Tanninen. Tannine sind Gerbstoffe, die in vielen Pflanzen vorkommen. So nehmen wir täglich Tannine z.B. über Tee, Kaffee, Wein, Beeren und Früchte auf. Für den Menschen wird erforscht, ob Tannine bei Diabetes helfen können. Durch Hemmung von Verdauungsenzymen wird Stärke zu Ballaststoff und kann eine bessere Regulierung des Blutzuckers ermöglichen. Für Pferde wird erforscht, ob die Tannine der Esparsette gegen Wurmbefall eingesetzt werden können. Bei einer Fütterung von 1,7 kg Esparsette für 12 Wochen konnte bei Trabern eine leicht antiparasitäre Wirkung festgestellt werden. Wahrscheinlich eignet sich Esparsette, um den Infektionsdruck auf Weiden zu mindern. Die Fütterung von Esparsette sollte bei einer medikamentösen Entwurmung der Pferde ausgesetzt werden. Generell gelten Tannine in der Phytotherapie als hilfreich zur Verbeugung von Kotwasser, Blähungen und Durchfall.
Bio-Qualität
Unsere Esparsette-Cobs werden von unserem zertifizierten Vertragspartner exklusiv in Bio-Qualität angebaut, schonend getrocknet und gepresst. So tun sie mit den Esparsette-Cobs nicht nur Ihrem Pferd etwas Gutes, sondern auch der Umwelt.
Fazit: Esparsette – eine Bereicherung für den Futterplan
Esparsette ist mehr als nur ein weiteres Raufutter: Pferde lieben den süßlichen Geschmack der Esparsette, und selbst mäkelige Tiere nehmen sie in der Regel gerne an. Esparsette ist reich an hochwertigem Protein, das Pferde für den Muskelaufbau und die Regeneration benötigen. Um den Proteingehalt einer Ration zu erhöhen, kann Esparsette dauerhaft gefüttert werden. Dank ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften kann Esparsette auch als Kur gefüttert werden.
Fütterungsempfehlung
Wie bei allen Futtermitteln, die neu in den Speiseplan eines Pferdes eingeführt werden, sollte auch Esparsette langsam und schrittweise angefüttert werden, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Dauerhafte Fütterung: 50 g je 100 kg Körpergewicht; Kur: 400 g je 100 kg Körpergewicht.
Persönliche und unverbindliche Futterberatung
Gerne stehen wir Ihnen für eine persönliche Futterberatung und individuelle Produktkombination zur Verfügung.
Kontaktieren Sie uns hierfür unverbindlich per Telefon oder E-Mail.
Telefon Zentrale: +49 6222 990 100
E-Mail: info@st-hippolyt.de
Viele Grüße
Ihr St. Hippolyt Team
Literatur:
Brendieck-Worm, C., & Melzig, M. F. (Eds.). (2018). Phytotherapie in der Tiermedizin. Georg Thieme Verlag.
Collas, C., Sallé, G., Dumont, B., Cabaret, J., Cortet, J., Martin-Rosset, W., ... & Fleurance, G. (2018). Are sainfoin or protein supplements alternatives to control small strongyle infection in horses? Animal, 12(2), 359-365.
Grimm, P., Laroche, N., Julliand, S., & Sorci, G. (2022). Inclusion of sainfoin in the diet might alter strongyle infection in naturally infected horses. Animals, 12(8), 955.
Malsa, J., Courtot, É., Boisseau, M., Dumont, B., Gombault, P., Kuzmina, T. A., ... & Fleurance, G. (2022). Effect of sainfoin (Onobrychis viciifolia) on cyathostomin eggs excretion, larval development, larval community structure and efficacy of ivermectin treatment in horses. Parasitology, 149(11), 1439-1449.
Mora-Ortiz, M., & Smith, L. (2015). Sainfoin: Surprising science behind a forgotten forage. Cotswold Grass Seeds, Moretonin-Marsh, UK.