Kräuter für die Pferdegesundheit
Kräuter sind aus der Pferdefütterung inzwischen nicht mehr wegzudenken – und dafür gibt es sehr gute Gründe. Kräuter besitzen eine Fülle an Eigenschaften, die sie so wertvoll machen. Genauso sollten sie aber auch nicht unüberlegt eingesetzt werden.
Die in Kräutern bedeutsamen Verbindungen sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Dabei handelt es sich um Stoffwechselprodukte von Pflanzen, die nicht direkt zur Lebenserhaltung der Pflanze beitragen. Sie können auch als Funktionsstoffe bezeichnet werden. Sie dienen beispielsweise dem Schutz vor Umwelteinflüssen (z. B. Verletzungen, Sonneneinstrahlung), der Abwehr vor Schädlingen und Fraßfeinden oder unterstützen die Reproduktion der Pflanze (z. B. Insekten anlocken, Samen schützen).
Es gibt mehr als 60 000 sekundäre Pflanzenstoffe, dazu gehören:
- Ätherische Öle: wirken krampflösend, entblähend, fördern den Gallenfluss und regen die Darmperistaltik an
- Bitterstoffe: regen den Speichelfluss und die Fettverdauung an, fördern die Darmperistaltik und den Leberstoffwechsel
- Carotinoide: wirken antioxidativ, entzündungshemmend und immunmodulierend (z. B. ß-Carotin)
- Flavonoide (Polyphenole): wirken antioxidativ, entzündungshemmend, immunmodulierend und antibiotisch
- Gerbstoffe: schützen Schleimhäute und Bindegewebe und verhindern so das Eindringen schädlicher Mikroorganismen, wirken adstringierend (zusammenziehend), entzündungshemmend und reizmildernd (z. B. Tannine)

Fast alle unsere Futtermittel verfügen über ein breites Spektrum verschiedener feiner Nahrungskräuter, die je nach Jahreszeit in mengenmäßig unterschiedlichen Anteilen eingesetzt werden. Durch schonende Anpressung der Kräuter werden die natürlichen ätherischen Öle der Pflanzen weiter an die Oberfläche gebracht, wodurch der intensive und wohlriechende Duft unserer Futtermittel zustande kommt.
Kräuter bei Atemwegsproblemen
Atemwegsprobleme können durch unterschiedliche Faktoren begünstigt werden, darunter Erreger (z. B. Bakterien, Viren, Parasiten) sowie Umweltfaktoren (z.B. Stallklima, Futterhygiene, mangelnde Frischluftzufuhr und Bewegung). All diese Faktoren stören die mukoziliäre Reinigung der Schleimhäute in den Atemwegen. Bei anhaltender Belastung mit diesen Faktoren kann es langfristig zu Erkrankungen der Atemwege kommen. Die bekanntesten sind die Chronisch Obstruktive Bronchitis (COB), die Recurrent airway obstruction (RAO) oder eine akute Lungenentzündung.
Ansprüche an Haltung und Fütterung bei Atemwegsproblemen:
- Allergene meiden
- Stress vermeiden
- Regelmäßig Staub und Spinnenweben im Stall entfernen
- Tägliche Bewegung
- Staubfreies Futter (Heulage, Heucobs, bedampftes/gewässertes Heu)
- Staubfreie Einstreu (z. B. Späne)
- Immunsystem stärken
- Sekundäre Pflanzenstoffe aus Kräuterne)
Spezifische Kräuter für Atemwege von A-Z:
A: Anis
B: Bibernelle, Bockshornklee, Brennnessel
F: Fenchel
H: Hibiskus, Huflattich
I: Isländisch Moos
K: Kamille, Koriander, Kümmel
M: Malve
P: Pfefferminze
S: Salbei, Schafgarbe, Spitzwegerich
T: Thymian
W: Wacholder
Z: Zinnkraut
Diese Kräuter sind bekannt für ihre schleimlösenden, entzündungshemmenden, reizmildernden und antibakteriellen Wirkungen. Außerdem stärken sie das Immunsystem.
Unsere kräuterhaltigen Helfer bei Atemwegsproblemen:
Kräuter bei Verdauungsproblemen
Zu den bekanntesten Verdauungsstörungen zählen Magenprobleme, Blähungen, trockener, breiiger oder wässriger Kot (Durchfall), Kotwasser sowie Koliken. Die Ursachen können vielfältig sein, sind aber meist auf Fehler im Fütterunsmanagement, der Rationsgestaltung, schlechte Raufutterqualität oder die Haltung zurückzuführen. Störfaktoren sind eine unzureichende Nährstoff- und Wasseraufnahme, ungenügendes Kauen und Einspeicheln durch hastiges Fressen, zu große Futtermengen oder eine hohe Keimbelasung im Futter (z. B. schimmeliges Heu). Auch pathologische Faktoren wie das Leaky gut syndrome (durchlässiger Darm) oder Dysbiosen (Ungleichgewicht des Darmmikrobioms) durch Infektionen, Antibiotika oder Wurmkuren führen zu Verdauungsstörungen.
Fütterungs-Maßnahmen zur Unterstützung des Verdauungstraktes:
- Schleimstoffbildende Futtermittel (z. B. Leinsamen, Flohsamenschalen)
- Pektinhaltige Futtermittel (z. B. Rübenschnitzel)
- Mykotoxinbinder nach Wurmkuren, Antibiotika oder bei schlechter Futterqualität (z. B. Bentonit, Klinoptilolith, Kieselgur, Pflanzenkohle)
- Pro- und Präbiotika (z. B. Bierhefe, Kräuter, ß-Glucane, Weizenkleie, Saccharomyces cerevisiae)
- Nukleotide (funktionelle Zellbausteine) zur Förderung des Darmzottenwachstums und der Geweberegeneration
- Hochwertige Mikronährstoffversorgung
- Sekundäre Pflanzenstoffe aus Kräutern
Spezifische Kräuter für die Verdauung von A-Z:
A: Anis
F: Fenchel
G: Galgant
I: Ingwer
K: Kamille, Koriander, Kümmel, Kurkuma
L: Liebstöckel, Lorbeerblätter
O: Oregano
P: Pfefferminze
R: Rosmarin
S: Sanddorn, Süßholzwurzel
Diese Kräuter (und Gewürze) haben krampflösende, entblähende und beruhigende Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt. Zudem regen sie die Sekretion der Verdauungssäfte (Speichel, Magensaft, Galle) an und fördern so die Verdauung.
Unsere kräuterhaltigen Helfer bei Verdauungsproblemen:

Brandon®
plus colongard
(Ca. 5 ml je 100 kg Körpergewicht und Tag)
- Regt unmittelbar die Darmperistaltik und die Verdauung an
- Mit entkrampfenden und verdauungsfördernden Kräuterkomponenten
- Unterstützt das Darmmikrobiom und die Darmschleimhaut
Kräuter bei Leberproblemen
Die Leber ist das zentrale und größte Stoffwechselorgan und die erste Anlaufstelle für alle Nahrungsbestandteile. Sie steuert den Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel, regelt den Vitamin- und Hormonhaushalt und speichert lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe. Zudem hat sie eine enorme Bedeutung bei der Entgiftung von anfallenden Stoffwechselprodukten, Giftpflanzen und Medikamenten.
Aber auch die Leber kann, trotz ihrer enormen Leistungsfähigkeit, Schäden davon tragen. Erkennbar ist dies unter anderem an erhöhten Leberwerten im Blutbild. Die Leber hat aber ein sehr hohes Regenerationspotenzial, sodass sich ihre Funktionsfähigkeit durch entsprechende Unterstützung meist wieder herstellen lässt. Hier kommen Kräuter ins Spiel!
Spezifische Kräuter zur Unterstützung der Leber:
Mariendistelsamen:
- Enthalten Silymarin zur Unterstützung und Regeneration der Leber
- Zellprotektiv (membranstabiliserend)
- Gallenflussanregend
Artischocke:
- Reich an Bitterstoffen zur Förderung der Gallenproduktion (à Fettverdauung)
- Lipidsenkend (Cholesterin/Triglyceride)
- Antioxidativ
Löwenzahn:
- Regt die Gallenproduktion an
- Verbessert die Fettverdauung
Zur Entlastung und Unterstützung des Leberstoffwechsels sollten zudem weitere Fütterungsmaßnahmen beachtet werden. Der Protein- und Fettgehalt in der Ration sollte möglichst gering sein, um die Leber zu entlasten. Stattdessen sollte auf Kohlenhydrate zurückgegriffen werden. Hierfür empfehlen sich pflanzliche Fasern (Strukturkohlenhydrate) sowie hochaufgeschlossene Getreideflocken (v. A. Maisflocken). Bei der Leberzellregeneration sollten zudem die Cofaktoren nicht vergessen werden, welche für die Entgiftungsprozesse in der Leber notwendig sind. Zu nennen sind hier vor allem essentielle Spurenelemente sowie die Vitamine A, E, C und B.
Unsere kräuterhaltigen Helfer bei Leberproblemen:

EQUIMEB Hepa
(10-20 g je 100 kg Körpergewicht und Tag)
- Leberstärkende Nährstoffkombination
- Zur Unterstützung der Leberzellregeneration
- Mit Mariendistelsamen und Artischocke
- Wir empfehlen die Ergänzung mit MicroVital, um essentielle Spurenelemente zur Verfügung zu stellen!
Kräuter bei Nervosität und Stress
Pferde sind sensible Herdentiere die ihre Eigenschaften als Fluchttiere nie gänzlich ablegen werden. Ihre hochentwickelten Sinnesorgane sind ideal dafür geschaffen Gefahren schnell zu erkennen, was ihnen in freier Wildbahn das Leben rettet. Das Fluchtverhalten unserer domestizierten Hauspferde stellt den Menschen im Umgang und während der Ausbildung vor so manche Herausforderung und es gilt einiges zu beachten, damit sich das Pferd in unserer Obhut wohl fühlen kann.
In der Pferdefütterung hat sich der Einsatz beruhigender Heil- und Gewürzpflanzen bei Nervosität, Unruhe und Stress lange bewährt.
Unsere kräuterhaltigen Helfer für mehr Ruhe und Gelassenheit:

ANTI-STRESS Kräuterpellets
(10-20 g je 100 kg Körpergewicht und Tag)
- Zur Stressminderung bei Stallwechsel und während Boxenruhe
- Mit der Kraft beruhigender Nahrungskräuter
- Zum Ausgleich von erhöhtem Magnesiumbedarf in Stresssituationen
Persönliche und unverbindliche
Futterberatung
Gerne stehen wir Ihnen für eine persönliche Futterberatung und individuelle Produktkombination zur Verfügung.
Kontaktieren Sie uns hierfür unverbindlich
per Telefon Zentrale: +49 6222 990 100
oder E-Mail: info@st-hippolyt.de
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