Equines Sarkoid
Equine Sarkoide gelten als die häufigsten Hautturmore beim Pferd. Es tritt unabhängig vom Geschlecht, in allen Altersgruppen und bei allen Fellfarben auf. Sie wachsen eher langsam und bilden keine Metastasen, aber neigen dazu nach einer chirurgischen Entfernung zu rezidivieren. Sarkoide können an jeder Stelle des Körpers auftreten, meistens sind sie am Kopf, an den Gliedmaßen und am Rumpf lokalisiert. In der Regel sind sie nicht schmerzhaft und verursachen keinen Juckreiz. Allerdings sind sie an einigen Körperstellen, wie beispielsweise der Gurtlage besonders störend, da durch den Kontakt zum Gurt Scheuerstellen entstehen können.
Klinisch werden 6 verschiedene Typen unterschieden (okkultes Sarkoid, verruköses Sarkoid, noduläres Sarkoid, fibroblastisches Sarkoid, malevolentes Sarkoid und eine Mischform). Sie reichen von einer oberflächlichen Form, mit Haarausfall, warziger Haut, bis hin zu tiefer in die Haut reichenden Knoten, die auch faustgroß werden können. Nur das malovente Sarkoid wächst bis in das Lymphsystem, es verbreitet sich lokal aggressiv und wächst im Gegenteil zu den anderen 5 Typen schnell.
Ursachen
Als Ursache gilt in wissenschaftlichen Kreisen das Bovine Papillomavirus akzeptiert, da das genetische Material in einem hohen Prozentsatz der Sarkoide identisch ist. In Verbindung mit der Lokalisation der Sarkoide werden Wunden und inzwischen auch Fliegen und beißende Insekten die den Virus verbreiten verdächtigt. Kleinste Wunden können Eintrittspforten für den Virus sein, anschließend vermehren sich die Viren in der Haut und es kommt zu Zellwucherungen.
Diagnose
Durch eine Biopsie mit anschließender histologischer Untersuchung im Labor kann die Diagnose gestellt werden. Vorsicht, durch die Biopsie kann das Tumorwachstum stimuliert werden, dennoch ist wegen der vielen Differenzialdiagnosen (Warzen, Flechten, andere Tumorarten) eine Biopsie der einzig sichere Weg ein Equines Sarkoid zu diagnostizieren. Sollte eine Therapie geplant sein, ist eine Biopsie unumgänglich.
Therapiemöglichkeiten
Die Auswahl der Therapie ist abhängig von den Faktoren des jeweilig vorliegenden Falls. Generell zeigen wiederkehrende Sarkoide eine größere Widerstandskraft gegenüber einer Therapie. Bei kleineren Veränderungen, die das Pferd nicht behindern, sollte der Zustand lediglich beobachtet werden. Bei störenden Sarkoiden ist chirurgischer Eingriff oft die einzige Möglichkeit, aber er birgt die Gefahren der unvollständigen Entfernung, woraus ein Wiederkehren des Tumors resultiert. Auch Chemotherapie und Radiotherapie können sehr hilfreich eingesetzt werden. Lasertherapie, Kryochirurgie, Radiofrequenzhyperthermie und Immuntherapie werden mit unterschiedlichem Erfolg eingesetzt. Der Einsatz eines Impfstoffs wurde bisher nur anekdotisch als erfolgreich beschrieben.
In jedem Fall sollte das Pferd durch die Fütterung unterstützt werden. Eine bedarfsdeckende Versorgung mit Nährstoffen und Mineralien ist die Voraussetzung für ein gesundes Pferd oder die Heilung eines erkrankten Tieres. Eine Supplementierung von Hesta plus Mangan und eine vitalstoffreiche Grundversorgung mit Microvital kann für eine aktives Enzymsystem und eine intakte Hautbarriere sorgen. Beim Ausgleich größerer Mangandefizite wird die Fütterung von Brandon plus powercell mangan empfohlen.
Quellen: Dr. Gruber-Beckmann, B., 2/2016, in pferde.spiegel, Enke Verlag