Knochenaufbau, -bildung und -wachstum

Knochenaufbau, -bildung und -wachstum

Knochen werden in kurze bzw. platte Knochen, wie z. B. Schädelknochen und lange Röhrenknochen unterteilt. Der Knochen selbst setzt sich zusammen aus Knochenhaut (Periost), Knochensubstanz (bestehend aus Rinde und Spongiosa) und Knochenmark.

Röhrenknochen lassen sich in zwei Abschnitte unterteilen, den Schaft (Diaphyse) in dem sich die Markhöhle mit Knochenmark befindet und zwei Endstücke, die Epiphysen. Kurze und platte Knochen bestehen lediglich aus Spongiosa und einer Schicht aus Knochenrinde, auch Kortikalis genannt.

Das Knochenwachstum und die Bildung des Knochengewebes sind ein komplexer Prozess, bei dem zwischen direkter und indirekter Knochenbildung (Ossifikation) unterschieden wird. Bei der indirekten Ossifikation wird das vorhandene Knorpelskelett durch schnelle Differenzierung und Reifung der Knorpelzellen in Knochensubstanz umgebaut (siehe Abb. 1). Dabei stellt bei wachsenden Röhrenknochen die sogenannte Epiphysenfuge eine Besonderheit dar. Die Epiphysenfuge ist eine knorpelige Gewebsschicht an den Enden der Röhrenknochen, von denen aus die Knochen in die Länge wachsen. Dabei wird das Knorpelgewebe von speziellen knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten) nach und nach in Knochen umgewandelt. Erwähnenswert ist, dass Knochen trotz ihrer Stabilität keinesfalls einem vollkommen starren Aufbau unterliegen, denn knochenaufbauende Osteoblasten und knochenabbauende Osteoklasten halten das Gleichgeweicht durch einen ständigen Umbau aufrecht.Generell unterliegt die Entwicklung des Skeletts verschiedenen Mechanismen, an denen neben Vitaminen (A und D3) und körpereigenen Hormonen wie Schilddrüsenhormone auch regulatorische Proteine beteiligt sind.

Knochenabbildung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb. 1: Schematische Darstellung des Wachstums langer Röhrenknochen (nach Bourebaba et al., 2019)

Wichtige Funktionen des Knochens
Das Knochengewebe hat drei wesentliche Funktionen: eine mechanische Stützfunktion, die für die Fortbewegung notwendig ist, eine Schutzfunktion für Weichgewebe und innere Organe wie Gehirn und Rückenmark sowie die Funktion als Mineralstoffspeicher. Nach dem Zahnschmelz stellt der Knochen die zweitfesteste Struktur des Körpers dar. Die Festigkeit erlangt das Knochengewebe durch die Mineralisation der Interzellularsubstanz, denn sie ist besonders reich an Mineralstoffen wie Calcium und Phosphor sowie einem geringeren Anteil Magnesium. Die Mineralstoffe bilden im Knochen überwiegend Kristallgitter, sogenannte Hydroxylapatitkristalle, die für Stabilität sorgen. Etwa 65 % der im Körper befindlichen Mineralstoffe sind im Skelett gebunden, welches dadurch eine übergeordnete Rolle als Mineralstoff-Reservoir einnimmt. Nahezu 99 % des Körpercalciums - in Kilogramm ausgedrückt entspricht das rund 9-10 kg Calcium bei einem 500 kg Pferd - befinden sich im Skelett. Dies macht deutlich wie essentiell eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und hochwertigen Proteinen ist. Eine chronische Mangelversorgung hat in jedem Fall ungünstige Auswirkungen auf das Wachstum und die Mineralisierung des Skeletts, denn die damit verbundene Demineralisierung des Knochens führt zu Leerstellen in den Kristallgittern, welche die Entstehung von Osteoporose begünstigen. Weiterhin spielen Haltung, Bewegungs- bzw. Trainingsintensität und Aufzuchtmanagement des Pferdes eine ganz entscheidende Rolle für die Entwicklung des Skeletts.

Knochenprobleme: OCD und ECVM
Ein Schreckgespenst der Pferdebesitzer ist Osteochondrosis dissecans, auch bekannt als Chip oder Gelenkmaus. Bei OCD handelt es sich um eine entwicklungsbedingte Gelenkerkrankung, bei der sich Knochen-Knorpelfragmente (osteochondrale Fragmente) vom Knochen lösen und freie Gelenkkörper bilden. Diese freien osteochondralen Gelenkkörper können im späteren Verlauf zu Funktionsstörungen des Gelenks und zur Schädigung des umliegenden Gewebes (Knorpel, Sehnen) führen, besonders, wenn sie sich in der Nähe eines Gelenkspalts befinden. Klinisch kann sich OCD durch Schmerz, Lahmheit und Leistungseinbußen äußern. Häufig betroffen sind die gewichttragenden Gelenke der Gliedmaßen wie Sprunggelenk, Fessel- und Kniegelenke.

Die Equine Complex Vertebral Malformation (ECVM) beschreibt eine angeborene Fehlbildung der unteren Halswirbelsäule des Pferdes. In der Regel sind die letzten beiden, der 6. und 7. Halswirbel (C6 und C7) und manchmal auch der 1. Brustwirbel (Th1) betroffen. An der Unterseite der Wirbel fehlen knöcherne Bestandteile, die mitunter Ansatzpunkte für Muskeln sind. Auch das erste Rippenpaar kann komplett fehlen. Bei einer Fehlbildung der letzten Halswirbel und einem daraus resultierend fehlerhaften Muskelansatz kommt es zu eingeschränkter Stabilität und verminderter Tragkraft. Auch das Nackenband kann hier nicht für vollständige Stabilität sorgen, da es nur mit dem 1. bis 5. Halswirbel verbunden ist. Die Fehlbildung der Wirbel kann mit einer Einengung des Wirbelkanals und somit einer Quetschung des Rückenmarks einhergehen, was sich wiederum negativ auf die Nervenbahnen auswirkt und in Koordinationsschwierigkeit und Ataxie resultiert. Eine genetische Komponente wird diskutiert und könnte durch züchterische Konsequenzen nachhaltige Erfolge zur Vermeidung von ECVM bringen. Eine Therapie sollte bei der Stabilisierung der fragilen Halswirbelsäule ansetzen. Eine Schmerzlinderung und die Förderung der Muskulatur stellen das oberste Ziel dar. Weitere Infos zu ECVM erhalten Sie hier.


Wertvolle Ergänzungen zur Unterstützung des Skeletts
Knochenwachstum und -regeneration sind ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren welche durch eine bedarfsgerechte Fütterung unterstützt werden können. Durch Fütterung von Glycosaminoglycanen (GAG) aus der Neuseeländischen Grünlippmuschel werden gezielt strukturgebende Grundbausteine zur Verfügung gestellt. β-Glucane, Chondroitinsulfat, Methylsulfonylmethan (MSM), Silicium, Hyaluronsäure, niedermolekulare bioaktive Peptide und Peptidkollagen versorgen nicht nur Knochen, sondern auch alle anderen Bestandteile des passiven Bewegungsapparates wie Sehnen, Bänder und Gelenke. Der Einsatz essentieller Antioxidantien wie Selen, Vitamin E und OPCs aus Traubenkernen schützen empfindliche Zellbestandteile und Gewebe vor freien Radikalen. Wertvolle Bausteine wie Nukleotide, liefern die Grundlage für die Zellteilung. Weiterhin sollten die Muskel- und Nervenzellen durch eine gezielte Nährstoffversorgung gefördert werden. Die essentiellen Aminosäuren Lysin, Methionin und Threonin versorgen den Körper mit Bauelementen für die Muskelzellen. Mikronährstoffe wie Magnesium und Mangan fördern eine lockere, gut durchblutete, funktionale Muskulatur. Eine ausgewogene Fütterung trägt nicht nur zu einer optimalen Versorgung bei, sondern auch zum Schutz vor frühzeitigem Verschleiß.

 

Fütterungsempfehlungen:

Bei Bedarf die passende Ergänzung:

Movicur

  • Zum nachhaltigen Schutz von Sehnen, Bändern & Gelenken
  • Enthält Neuseeländische Grünlippmuschel, Kollagenbausteine & Kieselsäure
  • Reich an spezifischen Kräutern, Omega-3-Fettsäuren & Antioxidantien

Brandon plus arthrogard

  • Fördert den gesunden Stoffwechsel der Gelenke, Sehnen und Bänder
  • Unterstützt die Regeneration, Belastbarkeit und Elastizität des Knochens bei Gelenk- und Knochenproblemen 
  • Bei altersbedingten Verschleißerscheinungen des Bewegungsapparates
  • Für Sportpferde mit erhöhten Trainingsanforderungen
  • Fördert die Knochenentwicklung bei Pferden im Wachstum
  • Einzigartige Kombination von qualitätsgeprüftem und wirksamkeitszertifiziertem Extrakt aus gefriergetrockneten Neuseeländischen Grünlippmuscheln (Biolane®), Kollagenpeptiden und ProbioMED®
  • Ideal zu kombinieren mit Brandon® plus tendonizer oder Brandon® plus joint performer


Fohlengold BoneCare

  • Unterstützt gezielt Knochenaufbau & -wachstum
  • Fördert Stabilität, Elastizität und somit Belastbarkeit der Knochen 
  • Bei wachstumsbedingten Störungen des Knochen- und Gelenkstoffwechsels


Brandon plus joint performer

  • Unterstützt den Gelenkstoffwechsel
  • Fördert die Regeneration bei Verschleißerscheinungen
  • Für Sportpferde mit erhöhter Belastung
  • Zur Stärkung von Bändern, Sehnen und Gelenken
  • Bei degenerativen Veränderungen
  • Hohe Akzeptanz und Bioverfügbarkeit
  • Ideal zu kombinieren mit Brandon® plus arthrogard oder Brandon® plus tendonizer


Hesta plus Mangan

  • Zuverlässiger Ausgleich von ernährungsbedingtem Manganmangel
  • Bei Knochenproblemen & Auffälligkeiten im Knorpel- und Sehnenstoffwechsel
  • Bei Muskelproblemen durch Verspannung und Übersäuerung
  • Unterstützung der Zellregeneration durch den Einsatz von Nukleotiden
  • Getreidefrei und daher auch für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen geeignet


Sorbinum Calcium

  • Bei erhöhtem Calciumbedarf des Pferdes
  • Mit natürlichen Meeresmineralien
  • Pelletiert und schmackhaft


Gold Medal

  • Zur Unterstützung der Muskelbildung und Förderung der Muskelleistung
  • Bewährt bei Sport- und Freizeitpferden
  • Auch während der Turniersaison einsetzbar (dopingfrei)

 

 

Persönliche Futterberatung

Gerne stehen wir Ihnen für eine persönliche Futterberatung und individuelle Produktkombination zur Verfügung.
Kontaktieren Sie uns hierfür unverbindlich per Telefon oder E-Mail.

Telefon Zentrale: +49 6222 990 100
E-Mail: info@st-hippolyt.de

Ihr St. Hippolyt Team



Literatur:

Bourebaba, L., Röcken, M., & Marycz, K. (2019): Osteochondritis dissecans (OCD) in horses Molecular background of its pathogenesis and perspectives for progenitor stem cell therapy. Stem Cell Reviews and Reports, 15(3), 374-390.
Coenen, M. & Vervuert, I. (2020): Pferdefütterung. 6., aktualisierte Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
Deutzmann, R., & Bruckner, P. (2014): Knorpel-und Knochengewebe. In Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie (pp. 952-960). Springer, Berlin, Heidelberg.
Gäbel, G. & Loeffler, K. (2018): Anatomie und Physiologie der Haustiere. Ulmer Verlag. Stuttgart.
Hahn, C. N., Handel, I., Green, S. L., Bronsvoort, M. B., & Mayhew, I. G. (2008): Assessment of the utility of using intra‐and intervertebral minimum sagittal diameter ratios in the diagnosis of cervical vertebral malformation in horses. Veterinary radiology & ultrasound, 49(1), 1-6
Juliand, V., & Martin-Rosset, W. (2005): The growing horse: nutrition and prevention of growth disorders, 114. Wageningen Academic Publishers.
Levine, J. M., Scrivani, P. V., Divers, T. J., Furr, M., Mayhew, I. J., Reed, S., … & Cohen, N. D. (2010): Multicenter case-control study of signalment, diagnostic features, and outcome associated with cervical vertebral malformation-malarticulation in horses. Journal of the American Veterinary Medical Association, 237(7), 812-822.
van Weeren, P. R. (2006): Etiology, diagnosis, and treatment of OC(D). Clinical Techniques in Equine Practice, 5(4), 248-258.

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