Wenig Bewegung, eine zu energiereiche und meist vitalstoffarme Ernährung lässt nicht nur den Menschen immer gewichtiger werden, auch unsere Pferde sind zunehmend von diesem Wohlstandsproblem betroffen.
Keine harmlosen Pölsterchen
Eine kalorische Überfütterung, sei es nun ausschließlich durch zu viel Grundfutter (Weidegras) oder auch durch ungünstige Kraftfuttergaben, können zur Entstehung des Equinen Metabolischen Syndroms führen. Üblicherweise entstehen dabei sichtbare lokale Fettablagerungen am Mähnenkamm, zwischen Kruppe und Schweifrübe und an der Schulterpartie. Zudem geht EMS mit einer Insulinresistenz einher. Dies bedeutet, dass das Hormon Insulin an den Zielorganen nicht mehr „akzeptiert“ wird und somit im Blut ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel vorliegt. Insulin wirkt auf die Fettzellen wie ein „Masthormon“, führt aber auch zu Organ- und Zellschädigungen. Das Risiko für Hufrehe steigt enorm.
Die Anzeichen und Folgen von EMS können sein:
- Fettleibigkeit (Adipositas) mit Fettablagerungen am Mähnenkamm, Schultern,
Widerrist, Kruppe, am Schweifansatz, auch eine Fettleber ist möglich - Hufrehe
- Insulinresistenz
- Leistungsschwäche, schnelles Schwitzen
Vitalstoffe zur Stoffwechselaktivierung
Rationen für übergewichtige bzw. an EMS erkrankte Pferde sollten unbedingt stärke- und zuckerreduziert sein. Zur Unterstützung des Stoffwechsels ist eine ausgewogene Mineralisierung dringend erforderlich. Nach neusten Erkenntnissen können einige/spezielle Nährstoffe als regulatorische Faktoren den Zucker- bzw. Fettstoffwechsel unterstützen und in Verbindung mit einer angepassten Gesamtration die wesentlichen Ursachen für die Entstehung einer Hufrehe minimieren.
Bewegung erleichtert die Gewichtsabnahme
Weiterhin ist ohne eine negative Energiebilanz keine Gewichtsreduktion möglich. Die volle Kontrolle über die Gesamtration ist notwendig. Dazu gehört auch die drastische Einschränkung von Weidegras. Regelmäßige, am besten tägliche Bewegung erleichtert den Gewichtsverlust. Eine Radikaldiät mittels Futterentzug kann schwere gesundheitliche Folgen haben, das Pferd sollte nicht mehr als 1 % des Körpergewichts wöchentlich abnehmen.
Unsere Tipps:
Do´s
- Basis: Überständiges Heu ca. 1,5 kg je 100 kg Soll-Körpergewicht (bei Bedarf auch mit einem Drittel Stroh gemischt)
- Getreidefreies Krippenfutter mit Zucker und Stärke < 10 %
- Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen abdecken
- Bewegung! Sofern kein akuter Schub vorliegt
- Bedarf über Rationsberechnung ermitteln
Don´ts
- Überfütterung
- Weidegang
- Getreidereiche Kraftfutter
- Leckerlis mit Zuckerzusatz
- Obst und Gemüse in Massen
Fütterungsempfehlungen für leichtfuttrige bzw. übergewichtige Pferde
Equigard Müsli oder Equigard Classic
- Getreide- und melassefreie Pellets (schonend kaltgepresst)
- Sehr niedriger Stärke- und Zuckergehalt
- Reich an niederglykämischen Faserstoffen, mit Kräutern, Seealgen, Ölen und Ölfrüchten
- Spezielle Mineralisierung zur Stabilisierung des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels
- Moderater Kupfergehalt zur Verbesserung des Zink-Kupfer-Verhältnisse
- Ca. 200-350 g je 100 kg Körpergewicht und Tag (ab dieser Menge ist keine zusätzliche Mineralfuttergabe notwendig)
- In Kombination mit 20 g Glucogard je 100 kg Körpergewicht und Tag genügen auch 100-200 g Equigard je 100 kg Körpergewicht und Tag
- Ein naturbelassenes, geschmackvolles Müsli
- Für übergewichtige Pferde und Pferde mit Stoffwechselentgleisungen geeignet
- Verdauungsfördernd, naturbelassen, nicht zusätzlich mineralisiert
- Getreide- und melassefrei
- Ca. 100-200 g je 100 kg Körpergewicht und Tag empfohlen
- Zur bedarfsgerechten Mineralisierung empfehlen wir SemperMin oder Glucogard
- Zur Nährstoffergänzung übergewichtiger Pferde und bei Stoffwechselentgleisungen
- Mineralergänzung während der Weidesaison und bei reinen Raufutterrationen
- Unterstützt den Insulinstoffwechsel
- Mit natürlichen Antioxidantien
- Bei akuten Stoffwechselproblemen: ca. 50 g je 100 kg Körpergewicht und Tag
- Zur Stoffwechsel- und Hufunterstützung besonders während kritischer Wetter- und Weidesituationen:
ca. 20 g je 100 kg Körpergewicht und Tag bis das Wunschgewicht erreicht ist bzw. bei beeinträchtigter Insulinfunktion dauerhaft.
- Getreide-, gluten- und melassefrei
- Niederglykämischer Index
- Prebiotisch und entschlackend
- Schonende Aktivierung von Stoffwechsel und Verdauung
- 100 g je 100 kg Körpergewicht und Tag
- Stärke- und zuckerreduziert
- Melasse- und getreidefrei
- Für Allergiker geeignet
- Schmackhaft und gesund
- In praktischer Würfelform
Persönliche Futterberatung
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E-Mail: info@st-hippolyt.de
Ihr St. Hippolyt Team
Literatur:
Coenen und Vervuert (2020): Pferdefütterung, Georg Thieme Verlag KG;
Frank (2011): Equine Metabolic Syndrome, Veterinary Clinics of North America: Equine Practice 27, 73-92;
Idexx Laboratories (2010): Das Equine Metabolische Syndrom;
Johnson et al. (2010): Laminitis and the Equine Metabolic Syndrome, Veterinary Clinics of North America: Equine Practice 26, S.239-255