Der Muskel - bringt uns auf Trab!
Die Muskeln der quergestreiften, sogenannten Skelettmuskulatur, machen Bewegung überhaupt erst möglich. Sie sind über Sehnen mit dem Knochen verbunden und sorgen durch Kontraktion und Relaxation für die Motorik des Körpers. Die Kontraktion des Muskels erfordert teils einen sehr hohen Energieaufwand, weshalb die Muskulatur einen besonders großen Energiespeicher hat. Das gesamte Glykogen (= Speicherform der Kohlenhydrate) befindet sich zu zwei Dritteln in der Muskulatur (ausschließlich für den Eigenbedarf) und nur zu einem Drittel in der Leber (theoretisch für alle Organe verfügbar).
Der Muskel setzt sich ähnlich einem Stahlseil aus mehreren Einheiten zusammen, welche sich zu einem großen Bündel zusammenschließen. Die kleinste funktionelle Einheit ist das Sarkomer, welches aus den kontraktilen (= kontraktionsfähigen) Proteinen Aktin und Myosin sowie aus anderen Verankerungs- und Regulatorproteinen besteht. Mehrere aneinandergereihte Sarkomere bilden eine Myofibrille, von denen sich wiederum mehrere zu einer Muskelfaser zusammenschließen. Letztendlich besteht der Muskel makroskopisch aus mehreren Muskelfaserbündeln.
Muskelprobleme - wenn Spannung zur Verspannung wird!
Die Muskulatur wird wie alle anderen Organe durch den Stoffwechsel reguliert. Der Muskelstoffwechsel kann ebenso wie andere Stoffwechselwege von internen und externen Faktoren beeinflusst und somit gefördert, aber auch gestört werden. Eine unzureichende Nährstoffversorgung und/oder inadäquate Beanspruchung, z. B. durch fehlerhaftes Training, kann dem Ziel einer gesunden und gut arbeitenden Muskulatur dabei ebenso im Wege stehen, wie physiologische oder pathologische Faktoren.
Das Pferd als Lauftier ist mitunter besonders anfällig für Störungen des Muskelstoffwechsels. Die Formen der Muskelprobleme sind dabei so weitreichend wie die oben angesprochenen Ursachen. Die Palette reicht von Übersäuerung und Kreuzverschlag, über Shivering bis hin zu unterschiedlichen, genetisch bedingten Myopathien („Blogbeitrag über PSSM“). Gemein haben all diese Muskelprobleme den Leistungsabfall oder gar die Untauglichkeit als Reitpferd und das eingeschränkte Wohlbefinden des Pferdes.
Werfen wir mal einen genaueren Blick auf die unterschiedlichen Probleme…
Übersäuerung der Muskulatur
Verspannte Muskulatur, steifer Gang, Leistungsabfall und mangelnder Vorwärtsdrang – wenn die Muskeln sauer werden.
Der Muskel übersäuert, wenn dauerhaft zu viel Laktat (Salz der Milchsäure) gebildet wird. Die Laktatbildung an sich ist zwar normal, allerdings liegt der vertretbare, unschädliche Rahmen an der Schwelle, an der sich Laktatbildung und -abbau die Waage halten. Überwiegt die Laktatbildung, kommt es zur Verschiebung des Säure-Basenverhältnisses in der Muskulatur und Verspannungen, Muskelkater und verlängerte Regenerationsphasen bzw. mangelnde Trainingseffekte sind die Folge.
Eine unzureichende Versorgung mit Mikronährstoffen als puffernde Substanzen und Komponenten beteiligter Enzyme und dauerhaft unangepasst heftiges Training kann zur Übersäuerung der Muskulatur durch Laktat führen.
Eine Übersäuerung wird im Blutbild durch erhöhte Werte der Laktatdehydrogenase (LDH) und Creatinkinase (CK) angezeigt. Um hier einzugreifen bzw. entgegen zu steuern, ist eine adäquate Versorgung mit Mikronährstoffen, allen voran essentielle Spurenelemente und Antioxidantien, unabdingbar. Antioxidantien neutralisieren zudem die zellschädigende Reaktivität freier Radikale (reaktive Sauerstoffspezies), in dem sie ein Elektron abgeben ohne selbst weiter reaktiv zu sein und schützen die Zellen so vor oxidativem Stress bzw. regulieren das Gleichgewicht von Redox-Reaktionen.
Warum entsteht Laktat und wofür?
Bei körperlicher Leistung werden zuerst die aerob gewonnenen Energieeinheiten Adenosintriphosphat (ATP) und Kreatinphosphat (KP), durch die Abspaltung energiereicher Phosphatgruppen, verbraucht. Dieser Energiepuffer hält nicht mal eine Minute. Da unter Belastung die Sauerstoffbereitstellung langsamer erfolgt, als der Körper für die Synthese von ATP benötigt, kommt es nach kurzer Zeit zur Energiebereitstellung im anaeroben Bereich über den Abbau von Glucose (Glycolyse) aus dem Glykogenspeicher der Muskeln. Während der Glycolyse fallen Reduktionsäquivalente (Cofaktoren die Elektronen aufnehmen) an, welche normalerweise im Rahmen der Atmungskette (aerob) der ATP-Synthese dienen und dort oxidiert und praktisch für die weitere Glycolyse „recycelt“ werden. Da dieser Schritt aufgrund des fehlenden Sauerstoffs verzögert ist, wird ein alternativer Weg über die Bildung von Laktat eingeschlagen. Pyruvat, das Endprodukt der Glycolyse wird durch LDH zu Laktat umgewandelt, wobei die Reduktionsäquivalente oxidiert werden und erneut Elektronen aufnehmen können. Das Laktat kann aufgrund fehlender Enzyme nicht im Skelettmuskel abgebaut werden, weshalb sich die Leber innerhalb des Cori-Zyklus darum kümmert und aus dem Laktat wieder Glucose herstellt (Gluconeogenese über Pyruvat).
Was hilft gegen Übersäuerung?
Neben dem richtigen Training, das an die Kondition und das Leistungsniveau des Pferdes angepasst ist, spielt die Mikronährstoffversorgung eine entscheidende Rolle. Essentielle Spurenelemente und Vitamine sind an diversen biochemischen Reaktionen beteiligt. Sie fungieren als wichtige Bestandteile von Enzymen im intermediären Stoffwechsel oder als Antioxidantien zum Schutz der Zellen gegen oxidativen Stress. Um den reibungslosen Ablauf dieser Prozesse, biochemischen Reaktionen und Schutzmechanismen gewährleisten zu können, dürfen diese Mikronährstoffe nicht fehlen oder Mangelware sein.
Shivering
Beim Shivering handelt es sich um eine eher seltene Erkrankung, die mittlerweile jedoch immer häufiger diagnostiziert wird. Das Shivering äußert sich in muskelassoziierten Symptomen wie Muskelzittern bzw. -spasmen, Muskelverspannungen, ruckartigen Bewegungsabläufen und teilweise Koordinationsschwierigkeiten in der Bewegungsabfolge (z. B. beim Rückwärtsrichten). Meist sind hochgewachsene, schlaksige Sportpferde betroffen.
Die Ursachen sind noch nicht hinreichend geklärt, allerdings sind Verbindungen zwischen einem gestörten Muskel- und Nervenstoffwechsel nicht von der Hand zu weisen. Die Vermutung deutet in Richtung einer oftmals auch verdeckten, Unterversorgung mit Mikronährstoffen in Kombination mit einem folglich gestörten Muskelstoffwechsel. Ein inadäquates Trainingspensum verschärft die Problematik. Zudem tritt Shivering häufig in Verbindung mit der „MIM“-Variante Px auf.
Pferde, die an Shivering leiden profitieren von einer bewusst hohen Supplementierung mit Mikronährstoffen. Neben den essentiellen Spurenelementen sind Antioxidantien wie Vitamine E und Selen für den Zellschutz sowie B-Vitamine zur Unterstützung der Nervenzellen besonders wichtig. Des Weiteren sind die Haltungsbedingungen hinsichtlich Bewegungsmöglichkeit und Platzangebot zu optimieren und Stress in jeglicher Form zu vermeiden.
Kreuzverschlag
Der Kreuzverschlag, auch Tying up oder Lumbago genannt bzw. früher als Feiertagskrankheit betitelt, beschreibt zunächst einmal eine Kombination von Symptomen. Plötzliche, schmerzhafte Versteifung der Muskulatur, starkes Schwitzen, sägebockartige Stellung, Bewegungsunfähigkeit und im schlimmsten Fall bräunliche Verfärbung des Urins (Myoglobinurie) durch Abbau des Proteins bzw. Muskelfarbstoffs Myoglobin stehen in Verbindung mit dem bedrohlichen Kreuzverschlag. Grund ist der je nach Intensität des Kreuzverschlags drastisch vermehrte Zerfall von Muskelfasern (Rhabdomyolyse) der quergestreiften Muskulatur.
Die Symptome sind immer ähnlich, aber die Ursachen sind unterschiedlich. Beim klassischen akut auftretenden Kreuzverschlag (SER = sporadic exertional rhabdomyolysis) sind meist zu hohe Kraftfuttermengen bzw. zu viel Stärke und Zucker bei gleichzeitig zu wenig Bewegung oder gar Stehtagen die Ursache. Hierbei wird zu viel Glykogen in die Muskulatur eingelagert, ohne entsprechend verbraucht zu werden, was wiederum mittelbar zum Kreuzverschlag führen kann.
Außer SER gibt es noch weitere Ursachen die zu Kreuzverschlag führen. Das wiederkehrende und eher schleichend verlaufende RER (recurrent exertional rhabdomyolysis) wird meist mit der „MIM“-Variante Px assoziiert. Hier spielen vor allem das richtige Fütterungsmanagement, Training und die Vermeidung von Stress eine entscheidende Rolle.
Grundsätzlich ist bei RER und SER auf niederglykämische Rationen mit hoher Mikronährstoffdichte zu achten. Besonders hervorzuheben sind hier die essentiellen Spurenelemente sowie Antioxidantien für den Zellschutz.
PSSM
Mehr über das Thema "Equine Myopathien" sowie PSSM 1 und MIM (ehemals "PSSM 2") erfahren Sie in unserem entsprechenden Blog-Beitrag:
https://www.st-hippolyt.de/wissen/wissenswertes/equine-myopathien-pssm1-und-mim-pssm2
Unsere Muntermacher bei Muskelproblemen:
- Antioxidantien gegen oxidativem Stress durch freie Radikale
- Losgelassenheit und Leistung durch aktiven Zellschutz
- Bei Übersäuerung der Muskulatur
- Bei Shivering empfehlenswert
- Hochdosiertes Magnesium und Vitamin E
- Unterstützt die Reizübertragung zwischen Nerven und Muskeln
- Bei Verspannungen und Wetterfühligkeit
- Mit kreislaufstimulierendem Weißdorn
- Hochdosierte Mikronährstoffe
- Beste Bioverfügbarkeit
- Zuverlässiger “Spurenelementbooster”
- Bei erhöhtem Bedarf oder zum Ausgleich von Mängeln
- Organisch gebundenes Mangan
- Optimierung der Bioverfügbarkeit durch funktionelle Nukleotide
- Bei erhöhtem Bedarf durch Verspannungen und/oder equinen Myopathien
- Zur Unterstützung der Muskelbildung und Förderung der Muskelleistung
- Bewährt bei Sport- und Freizeitpferden
- Auch während der Turniersaison einsetzbar (dopingfrei)
- Weniger Erschöpfung und Organverschleiß
- Unterstützt die Regeneration
- Bessere Ausdauer und Spitzenleistung
- Reich an muskelrelevanten Mineralstoffen und antioxidativen Vitaminen
- Für erhöhte Leistungsbereitschaft und Muskelaufbau
- Aufbauend und schützend zugleich
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