Sie sind oft der Grund für Rittigkeitsprobleme, Verdauungsbeschwerden oder Gewichtsverlust: Zahnprobleme. Zudem können sie Schmerzen verursachen, zu Leistungsverlust und Einschränkung der Lebensqualität führen. Bei der Ursachenforschung beginnt das sprichwörtliche Suchen nach der Nadel im Heuhaufen: angeborene oder erworbene Fehlstellungen, falsche Fütterung, fehlende oder falsche Zahnbehandlung, Verletzungen durch Rangordnungskämpfe oder Weideunfälle sind nur einige der möglichen Gründe. Um Probleme im Maul rechtzeitig zu erkennen, ist eine regelmäßige, am besten jährliche Kontrolle durch den Pferdezahnarzt wichtig. Zu den häufigsten Problemen zählen scharfe Kanten, sogenannte „Haken“ an den Backenzähnen, die durch ungleichmäßigen Abrieb der Zahnoberfläche entstehen. Da diese Haken Verletzungen sowohl an Zunge als auch an den Schleimhäuten hervorrufen können, ist eine regelmäßige Behandlung notwendig.
Zahnleiden EOTRH (Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis)
Rote Pünktchen auf dem manchmal geschwollenen Zahnfleisch, Berührungsempfindlichkeit und Schmerzverhalten mit unterschiedlicher Ausprägung können neben einem unangenehmen Geruch aus dem Maul auf eine Zahnerkrankung hinweisen, die in der Pferdemedizin erst seit einigen Jahren beschrieben wird. Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis (EOTRH) ist eine sehr schmerzhafte Zahnerkrankung, bei der infolge eitriger Entzündungen die Zahnsubstanz von Schneide- und Hengstzähnen sowie der Kieferknochen abgebaut werden. Zusätzlich kommt es zu einer übermäßigen Ausbildung von Zahnzement, was sich später an Aufwölbungen des Zahnfleisches im Bereich der Zahnhälse sehen und ertasten lässt.
Da diese Prozesse zunächst von außen nicht sichtbar ablaufen, wird die Erkrankung oft erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, was zumeist mit einem enormen Leidensdruck des Pferdes verbunden ist. Wenn die Zahnsubstanz nicht mehr zu retten ist, müssen die Schneidezähne gezogen werden.
PRÄVENTION IST ALLES!
Die Ursache von EOTRH ist derzeit nicht geklärt. Diskutiert werden mögliche Mangelversorgungen im Mikronährstoffbereich und dauerhafte Stressoren, die sich ungünstig auf den Immunstatus des Pferdes auswirken können. Zur Prävention und begleitenden Unterstützung in der Therapie sollte deshalb auf eine besonders vitalstoffreiche und immunaktivierende Ernährung geachtet werden. Gerade Spezialpferderassen (z. B. Isländer), bei denen EOTRH vermehrt aufzutreten scheint, sollten entsprechend hochwertig versorgt werden und ggf. eine Ergänzungsfütterung erhalten.
Unsere Empfehlung bei Zahnproblemen
Fütterungsempfehlung je 100 kg Körpergewicht / Tag
Zur Aufwertung der Grundfutterration bei schlechter Zahnsubstanz als Heuersatz
1,5 - 2 kg GlyxWiese® Heucobs, GlyxWiese® Wiesentaler
ODER
1,5 - 2 kg GlyxWiese® Seniorfaser
Krippenfutter (mit Wasser einweichen und als Brei verfüttern)
Leichtfuttrige Pferde
Equigard® Classic
Hesta Mix® Classic
Normal- bis schwerfuttrige Pferde
Vollwertpellets
Brandon® xl
Brandon® xs
Erhöhter Spurenelementbedarf
MicroVital®
Zur Unterstützung der Verdauung
normalgewichtige bzw. schlanke Pferde
Irish Mash®
bei Bedarf täglich oder 3 – 4 x pro Woche
leichtfuttrige bzw. übergewichtige Pferde
Glyx-Mash®
bei Bedarf täglich oder 3 – 4 x pro Woche
Persönliche und unverbindliche Futterberatung
Gerne stehen wir Ihnen für eine persönliche Futterberatung und individuelle Produktkombination zur Verfügung.
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